Rieser, Andreas (1908-1966): Unterschied zwischen den Versionen

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Andreas Rieser wurde 1933 Kooperator in Stumm im Zillertal. Dort war er als ausgesprochener Gegner des Nationalsozialismus bekannt. Bedingt durch die Flucht von Pfarrer Arno Binna vor den Nazis aus Dorfgastein wurde er im Juni 1938 Pfarradministrator seiner Heimatgemeinde. Die Hinterlegung einer Gedenkschrift (diese und die Umstände lassen gewissen Ungereimtheiten erkennen) im Knauf des neuen Kirchturms ( wurde ihm zum Verhängnis, am 23. Juni 1938 wurde er verhaftet, zuerst nach Salzburg, dann nach München und am 3. August ins KZ Dachau gebracht. Dort verblieb er - mit der Unterbrechung von 27. Septmber 1939 bis 8. Dezember 1940 im KZ Buchenwald - bis   
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Andreas Rieser wurde 1933 Kooperator in Stumm im Zillertal. Dort war er als ausgesprochener Gegner des Nationalsozialismus bekannt. Bedingt durch die Flucht von Pfarrer Arno Binna vor den Nazis aus Dorfgastein wurde er im Juni 1938 Pfarradministrator seiner Heimatgemeinde. Die Hinterlegung einer Gedenkschrift (diese und die Umstände lassen gewissen Ungereimtheiten erkennen) im Knauf des neuen Kirchturms ( wurde ihm zum Verhängnis, am 23. Juni 1938 wurde er verhaftet, zuerst nach Salzburg, dann nach München und am 3. August ins KZ Dachau gebracht. Dort verblieb er - mit der Unterbrechung von 27. Septmber 1939 bis 8. Dezember 1940 im KZ Buchenwald - bis zum Evakuierungsmarsch 1945, an dem er als "Lagerdekan" bis zu dessen Auflösung in Waakirchen. 1945 noch wurde er Kooperator in Reith bei Brixlegg, 1948 Pfarrer in Bramberg am Wildkogel.<ref>Kaiser, Birgit: Christus im KZ. Glaubenszeugen im Nationalsozialismus, Augsburg: Sankt-Ulrich-Verl. 2011, S. 179-193</ref>    
 
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
 
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Version vom 5. Oktober 2023, 08:29 Uhr

Rieser, Andreas (1908-1966)
Geboren 1. 7. 1908 (Dorfgastein TfB 4/188)
Verstorben 3. 3. 1966 (Bramberg)
Vater Josef Rieser
Mutter Theresia Herzog
Priesterweihe 10. 7. 1932 (Salzburg)
Primizdatum 31. 7. 1932
Primizort Dorfgastein
Funktionen Bramberg 1948-1966 ehem. KZ-Häftling in Dachau und Buchenwald
Quellen im AES Primizbildchen, Schematismus 1970, S.284,Priesterkartei

Angaben aus dem Schematismus

Pfarradministrator in seiner Heimatgemeinde Dorfgastein (1938), vom 23. 6. 38 bis 3. 8. 38 Polizeigefängnis Salzburg und München, vom 3. 8. 38 bis 26. 9. 39 KZ Dachau (Strafkompanie), vom 27. 9. 39 bis 6. 12. 40 KZ Buchenwald, vom 7. 12. 40 bis 26. 4. 45 KZ Dachau, vom 26. 4. 45 bis 1. 5. 45 Todesmarsch Dachau-Ötztal, am 1. 5. 45 nach siebenjähriger Haft im Konzentrationslager Befreiung und Heimkehr, Grund: Kirchturmdokument.[1]

Andreas Rieser wurde 1933 Kooperator in Stumm im Zillertal. Dort war er als ausgesprochener Gegner des Nationalsozialismus bekannt. Bedingt durch die Flucht von Pfarrer Arno Binna vor den Nazis aus Dorfgastein wurde er im Juni 1938 Pfarradministrator seiner Heimatgemeinde. Die Hinterlegung einer Gedenkschrift (diese und die Umstände lassen gewissen Ungereimtheiten erkennen) im Knauf des neuen Kirchturms ( wurde ihm zum Verhängnis, am 23. Juni 1938 wurde er verhaftet, zuerst nach Salzburg, dann nach München und am 3. August ins KZ Dachau gebracht. Dort verblieb er - mit der Unterbrechung von 27. Septmber 1939 bis 8. Dezember 1940 im KZ Buchenwald - bis zum Evakuierungsmarsch 1945, an dem er als "Lagerdekan" bis zu dessen Auflösung in Waakirchen. 1945 noch wurde er Kooperator in Reith bei Brixlegg, 1948 Pfarrer in Bramberg am Wildkogel.[2]

Einzelnachweise

  1. Personalstand der Welt- und Ordensgeistlichkeit der Erzdiözese Salzburg für das Jahr 1948. Salzburg 1948 , S. 203
  2. Kaiser, Birgit: Christus im KZ. Glaubenszeugen im Nationalsozialismus, Augsburg: Sankt-Ulrich-Verl. 2011, S. 179-193

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