Reding, Augustinus (1625-1692)

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Reding, Augustinus (1625-1692)
Geboren 10. August 1625 (Lichtensteig)
Verstorben 13. März 1692 (Einsiedeln)
Vater Johann Rudolf Reding, fürstlichsanktgallischer Landvogt im Toggenburg
Mutter Margaretha Pfyffer von Altishofen
Orden OSB (Einsiedeln)
Profess 26. Dezember 1641
Priesterweihe 18. September 1649

P. Augustin studierte mit seinem Bruder, dem nachmaligen P. Plazidus in Einsiedeln. Noch ehe er die Priesterweihe empfangen hatte, wurde er bereits zum Lehrer der Philosophie bestellt. Nach Absolvierung des zweijährigen Philosophiekursus übernahm er die Professur der Theologie. Schon am 8. Mai 1654 wurde er zum Novizenmeister und Fraterinstruktor ernannt. Sein Abt wünschte dem tüchtigen Professor die akademischen Grade zu verschaffen und sandte ihn darum im Herbst 1654 nach Freiburg i. Br., wo der dortige Universitätsrektor weitgehendes Entgegenkommen zugesichert hatte. So konnte P. Augustin, ohne daß er zuvor eine Universität besucht hatte, am 4. Oktober dort die philosophischen Grade erlangen und tags darauf das theologische Examen ablegen, um Baccalaureus der Theologie zu werden. Nach einem weitern Examen erhielt er am 12. Oktober im Freiburger Münster die Grade eines Lizentiaten und Magisters der Theologie. Mit glänzenden Zeugnissen versehen kehrte P. Augustin zurück, um bald darauf an die kurz zuvor neu errichtete Benediktineruniversität Salzburg als Lehrer geschickt zu werden. Hier wirkte P. Augustin mit ausgezeichnetem Erfolg. Der Erzbischof Guidobald von Salzburg schätzte ihn hoch und ernannte ihn zu seinem geistlichen Rate. Schon 1656 wollte Abt Plazidus ihn wieder zurückrufen, mußte ihn aber dort belassen. Auf Ende 1657 aber kannte er keine Gnade mehr, alle Bitten des Erzbischofs, der Äbte, sowie der Äbtissin von Nonnberg, wo P. Augustin das Amt eines Beichtigers versah, fruchteten nichts mehr. An seine Stelle trat P. Bernhard Waibel. Am 22. Oktober 1657 kam er zurück und übernahm an Stelle von P. Bernhard den Lehrstuhl für Theologie. Zum Abt gewählt am 17. Juli 1670. In Einsiedeln den noch immer bestehenden Chor erbauen, die Beichtkirche und die Magdalenenkapelle (1674–84). 1675 übernahm sein Konvent von den Jesuiten das Kolleg in Bellinzona, welches bis 1852 von Einsiedler Mönchen geführt wurde. Er achtet sorgsam auf Disziplin und das Studium der Religiosen. Unter seiner Regierung wuchs der Konvent von 53 auf 100 Mitglieder an.[1] Wirkte an der Universität Salzburg von 1654 bis 1656 als Professor für spekulative Theologie.[2] Abweichend vom Professbuch berichten Sattler und andere Quellen, dass er nach seiner Priesterweihe Generalprokurator der schweizer Benediktinerkongragation in Rom gewesen sei.[3]

Einzelnachweise

  1. Professbuch Einsiedeln |Datum = 14. 5. 2013
  2. Kolb, Ägidius: Präsidium und Professorenkollegium der Benediktiner-Universität Salzburg, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde; 102.1962, S. 117-166
  3. Anton Maria Kobolts der W.W. Doktors, und des churfürstlichen Kollegiatstifts zu Altenötting Kapitularns Baierisches Gelehrten-Lexikon, Bd. 1., Landshut 1795, S. 733

Literatur von Reding

Literatur zu Bernhard Waibel

  • Joachim Salzgeber: Die Marienverehrung des P. Bernhad Waibel, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 85, St. Ottilien 1974, S. 225-227