Reding, Augustinus (1625-1692): Unterschied zwischen den Versionen

Aus RES
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 49: Zeile 49:
 
| Quellen-Liste        =  
 
| Quellen-Liste        =  
 
}}
 
}}
P. Bernhard Waibel aus Konstanz
+
P. Augustin studierte mit seinem Bruder, dem nachmaligen P. Plazidus in Einsiedeln. Noch ehe er die Priesterweihe empfangen hatte, wurde er bereits zum Lehrer der Philosophie bestellt. Nach Absolvierung des zweijährigen Philosophiekursus übernahm er die Professur der Theologie. Schon am 8. Mai 1654 wurde er zum Novizenmeister und Fraterinstruktor ernannt. Sein Abt wünschte dem tüchtigen Professor die akademischen Grade zu verschaffen und sandte ihn darum im Herbst 1654 nach Freiburg i. Br., wo der dortige Universitätsrektor weitgehendes Entgegenkommen zugesichert hatte. So konnte P. Augustin, ohne daß er zuvor eine Universität besucht hatte, am 4. Oktober dort die philosophischen Grade erlangen und tags darauf das theologische Examen ablegen, um Baccalaureus der Theologie zu werden. Nach einem weitern Examen erhielt er am 12. Oktober im Freiburger Münster die Grade eines Lizentiaten und Magisters der Theologie. Mit glänzenden Zeugnissen versehen kehrte P. Augustin zurück, um bald darauf an die kurz zuvor neu errichtete Benediktineruniversität Salzburg als Lehrer geschickt zu werden. Hier wirkte P. Augustin mit ausgezeichnetem Erfolg. Der Erzbischof Guidobald von Salzburg schätzte ihn sehr hoch; er ernannte ihn zu seinem geistlichen Rate. Schon 1656 wollte Abt Plazidus ihn wieder zurückrufen, mußte aber auf die verschiedensten Vorstellungen hin ihn dort belassen. Auf Ende 1657 aber wollte der Abt ihn des entschiedensten zurück sehen; alle Bitten des Erzbischofs, der Äbte, sowie der Äbtissin von Nonnberg, wo P. Augustin das Amt eines Beichtigers versah, fruchteten nichts mehr. An seine Stelle trat P. Bernhard Waibel. Am 22. Oktober 1657 kam er zurück und übernahm an Stelle von P. Bernhard den Lehrstuhl für Theologie; zugleich ernannte ihn der Abt zu seinem Offizial. . Im März 1656 ernannte ihn Abt Plazidus zum Offizialen. Den 22. Oktober 1657 erhielt er den Auftrag, für den heimberufenen P. Augustin Reding nach Salzburg zu gehen, um dort die Professur für spekulative Theologie und Exegese zu übernehmen, gleichzeitig vollendete er seine theologischen Studien und erwarb den 8. Januar 1658 das Magistrat der Theologie. Er wurde fürstbischöflicher geistlicher Rat und kaiserlicher Notar, während acht Jahren war er Vizerektor des dortigen Kollegs, ein Jahr auch Dekan der theologischen Fakultäten und Beichtvater in Maria Loretto. Schon 1660 hatte ihn Abt Plazidus zurückrufen wollen, aber die Präsides der Akademie und der Fürsterzbischof verwandten sich für ihn. Doch 1667 musste er heimkehren, da ihn der Abt in der Konstanzer Angelegenheit nach Rom senden wollte. Wegen der Krankheit des Abtes Plazidus wurde er mit verschiedenen Ämtern betraut, am 15. Februar 1671 aber als Pfarrer nach Münsterlingen bestimmt. Da ihn der Erzbischof von Salzburg am 10. September 1671 für den mit der Universität Salzburg verbundenen Wallfahrtsort Maria Piain erbat, war Abt Augustin entschlossen, diesem Gesuche zu willfahren. Pater Bernhard kam wahrscheinlich noch vor Ende des Jahres nach Salzburg, zu Anfang 1672 wurde ihm der Laienbruder Christoph Sandholzer für den Haushalt beigegeben. In Maria Plain sollten sich jüngere Kräfte für das Lehramt an der Universität vorbereiten, während sich ältere Professoren dahin zurückziehen und sich der Wallfahrtsseelsorge widmen konnten.Im September 1681, ernannte ihn der Fürsterzbischof zum Beichtvater in Nonnberg. Die Verehrung der Gnadenmutter und des hl. Meinrad bürgerte sich von da an besonders in Nonnberg ein. Man führte hier am 9. Oktober 1666 das Fest der sogen. Leibeigenschaft Mariae ein. P. Bernhard förderte diese Bestrebungen sehr; später (1691) kam sogar eine Kopie des Gnadenbildes her und wurde eine eigene Einsiedler Kapelle geschaffen. Den 1. Juli 1691 feierte P.Bernhard seine Sekundiz in Anwesenheit des Fürsterzbischofs Johann Ernest von Thun. Da er ganz blind war und auch sein Gehör sehr abgenommen hatte, musste er vom Posten eines Beichtigers zurücktreten, verblieb aber am Nonnberg und starb  daselbst den 19. April 1699 im Alter von 83 Jahren an Altersschwäche. Er wurde in der St. Josefskapelle beigesetzt.<ref>[http://www.klosterarchiv.ch/e-archiv_professbuch_liste.php?id=1260 Professbuch Einsiedeln]  
studierte vor seinem Eintritt in Einsiedeln schon Theologie, am 19. März 1639 Subdiakon und am 17. Dezember desselben Jahres Diakon, wurde am  7. Juli 1641 zum Theologiestudium nach Lyon geschickt, im Herbst 1643 Reise nach Cluny, Citeaux und Paris. Ende August 1644 kehrt er heim. Am 24. April 1649 wurde er zum Apostolischen Notar bestellt, gleichzeitig er Novizenmeister und Professor der Theologie, Beichtvater der Klosterfrauen in der Au. 1650 Präses der Rosenkranzbruderschaft. Im Dezember 1653 Pfarrer von Einsiedeln bis 9. Januar 1655, dann wieder Novizenmeister und Philosophieprofessor. Im März 1656 ernannte ihn Abt Plazidus zum Offizialen. Den 22. Oktober 1657 erhielt er den Auftrag, für den heimberufenen P. Augustin Reding nach Salzburg zu gehen, um dort die Professur für spekulative Theologie und Exegese zu übernehmen, gleichzeitig vollendete er seine theologischen Studien und erwarb den 8. Januar 1658 das Magistrat der Theologie. Er wurde fürstbischöflicher geistlicher Rat und kaiserlicher Notar, während acht Jahren war er Vizerektor des dortigen Kollegs, ein Jahr auch Dekan der theologischen Fakultäten und Beichtvater in Maria Loretto. Schon 1660 hatte ihn Abt Plazidus zurückrufen wollen, aber die Präsides der Akademie und der Fürsterzbischof verwandten sich für ihn. Doch 1667 musste er heimkehren, da ihn der Abt in der Konstanzer Angelegenheit nach Rom senden wollte. Wegen der Krankheit des Abtes Plazidus wurde er mit verschiedenen Ämtern betraut, am 15. Februar 1671 aber als Pfarrer nach Münsterlingen bestimmt. Da ihn der Erzbischof von Salzburg am 10. September 1671 für den mit der Universität Salzburg verbundenen Wallfahrtsort Maria Piain erbat, war Abt Augustin entschlossen, diesem Gesuche zu willfahren. Pater Bernhard kam wahrscheinlich noch vor Ende des Jahres nach Salzburg, zu Anfang 1672 wurde ihm der Laienbruder Christoph Sandholzer für den Haushalt beigegeben. In Maria Plain sollten sich jüngere Kräfte für das Lehramt an der Universität vorbereiten, während sich ältere Professoren dahin zurückziehen und sich der Wallfahrtsseelsorge widmen konnten.Im September 1681, ernannte ihn der Fürsterzbischof zum Beichtvater in Nonnberg. Die Verehrung der Gnadenmutter und des hl. Meinrad bürgerte sich von da an besonders in Nonnberg ein. Man führte hier am 9. Oktober 1666 das Fest der sogen. Leibeigenschaft Mariae ein. P. Bernhard förderte diese Bestrebungen sehr; später (1691) kam sogar eine Kopie des Gnadenbildes her und wurde eine eigene Einsiedler Kapelle geschaffen. Den 1. Juli 1691 feierte P.Bernhard seine Sekundiz in Anwesenheit des Fürsterzbischofs Johann Ernest von Thun. Da er ganz blind war und auch sein Gehör sehr abgenommen hatte, musste er vom Posten eines Beichtigers zurücktreten, verblieb aber am Nonnberg und starb  daselbst den 19. April 1699 im Alter von 83 Jahren an Altersschwäche. Er wurde in der St. Josefskapelle beigesetzt.<ref>[http://www.klosterarchiv.ch/e-archiv_professbuch_liste.php?id=1260 Professbuch Einsiedeln]  
 
 
|Datum  = 25. 4. 2013
 
|Datum  = 25. 4. 2013
 
</ref>
 
</ref>

Version vom 14. Mai 2013, 13:28 Uhr

Reding, Augustinus (1625-1692)
Geboren 10. August 1625 (Konstanz)
Verstorben 13. März 1692 (Einsiedeln)
Vater Johann Rudolf Reding, fürstlichsanktgallischer Landvogt im Toggenburg
Mutter Margaretha Pfyffer von Altishofen
Orden OSB (Einsiedeln)
Profess 26. Dezember 1641
Priesterweihe 18. September 1649

P. Augustin studierte mit seinem Bruder, dem nachmaligen P. Plazidus in Einsiedeln. Noch ehe er die Priesterweihe empfangen hatte, wurde er bereits zum Lehrer der Philosophie bestellt. Nach Absolvierung des zweijährigen Philosophiekursus übernahm er die Professur der Theologie. Schon am 8. Mai 1654 wurde er zum Novizenmeister und Fraterinstruktor ernannt. Sein Abt wünschte dem tüchtigen Professor die akademischen Grade zu verschaffen und sandte ihn darum im Herbst 1654 nach Freiburg i. Br., wo der dortige Universitätsrektor weitgehendes Entgegenkommen zugesichert hatte. So konnte P. Augustin, ohne daß er zuvor eine Universität besucht hatte, am 4. Oktober dort die philosophischen Grade erlangen und tags darauf das theologische Examen ablegen, um Baccalaureus der Theologie zu werden. Nach einem weitern Examen erhielt er am 12. Oktober im Freiburger Münster die Grade eines Lizentiaten und Magisters der Theologie. Mit glänzenden Zeugnissen versehen kehrte P. Augustin zurück, um bald darauf an die kurz zuvor neu errichtete Benediktineruniversität Salzburg als Lehrer geschickt zu werden. Hier wirkte P. Augustin mit ausgezeichnetem Erfolg. Der Erzbischof Guidobald von Salzburg schätzte ihn sehr hoch; er ernannte ihn zu seinem geistlichen Rate. Schon 1656 wollte Abt Plazidus ihn wieder zurückrufen, mußte aber auf die verschiedensten Vorstellungen hin ihn dort belassen. Auf Ende 1657 aber wollte der Abt ihn des entschiedensten zurück sehen; alle Bitten des Erzbischofs, der Äbte, sowie der Äbtissin von Nonnberg, wo P. Augustin das Amt eines Beichtigers versah, fruchteten nichts mehr. An seine Stelle trat P. Bernhard Waibel. Am 22. Oktober 1657 kam er zurück und übernahm an Stelle von P. Bernhard den Lehrstuhl für Theologie; zugleich ernannte ihn der Abt zu seinem Offizial. . Im März 1656 ernannte ihn Abt Plazidus zum Offizialen. Den 22. Oktober 1657 erhielt er den Auftrag, für den heimberufenen P. Augustin Reding nach Salzburg zu gehen, um dort die Professur für spekulative Theologie und Exegese zu übernehmen, gleichzeitig vollendete er seine theologischen Studien und erwarb den 8. Januar 1658 das Magistrat der Theologie. Er wurde fürstbischöflicher geistlicher Rat und kaiserlicher Notar, während acht Jahren war er Vizerektor des dortigen Kollegs, ein Jahr auch Dekan der theologischen Fakultäten und Beichtvater in Maria Loretto. Schon 1660 hatte ihn Abt Plazidus zurückrufen wollen, aber die Präsides der Akademie und der Fürsterzbischof verwandten sich für ihn. Doch 1667 musste er heimkehren, da ihn der Abt in der Konstanzer Angelegenheit nach Rom senden wollte. Wegen der Krankheit des Abtes Plazidus wurde er mit verschiedenen Ämtern betraut, am 15. Februar 1671 aber als Pfarrer nach Münsterlingen bestimmt. Da ihn der Erzbischof von Salzburg am 10. September 1671 für den mit der Universität Salzburg verbundenen Wallfahrtsort Maria Piain erbat, war Abt Augustin entschlossen, diesem Gesuche zu willfahren. Pater Bernhard kam wahrscheinlich noch vor Ende des Jahres nach Salzburg, zu Anfang 1672 wurde ihm der Laienbruder Christoph Sandholzer für den Haushalt beigegeben. In Maria Plain sollten sich jüngere Kräfte für das Lehramt an der Universität vorbereiten, während sich ältere Professoren dahin zurückziehen und sich der Wallfahrtsseelsorge widmen konnten.Im September 1681, ernannte ihn der Fürsterzbischof zum Beichtvater in Nonnberg. Die Verehrung der Gnadenmutter und des hl. Meinrad bürgerte sich von da an besonders in Nonnberg ein. Man führte hier am 9. Oktober 1666 das Fest der sogen. Leibeigenschaft Mariae ein. P. Bernhard förderte diese Bestrebungen sehr; später (1691) kam sogar eine Kopie des Gnadenbildes her und wurde eine eigene Einsiedler Kapelle geschaffen. Den 1. Juli 1691 feierte P.Bernhard seine Sekundiz in Anwesenheit des Fürsterzbischofs Johann Ernest von Thun. Da er ganz blind war und auch sein Gehör sehr abgenommen hatte, musste er vom Posten eines Beichtigers zurücktreten, verblieb aber am Nonnberg und starb daselbst den 19. April 1699 im Alter von 83 Jahren an Altersschwäche. Er wurde in der St. Josefskapelle beigesetzt.[1] Wirkte an der Universität Salzburg von 1657 bis 1664 als Professor für spekulative Theologie, 1672 für biblische Theologie, 1665-1666 als Prokanzler [2] Abweichend vom Professbuch berichten Sattler und andere Quellen, dass er nach seiner Priesterweihe Generalprokurator der schweizer Benediktinerkongragation in Rom gewesen sei.[3]

Einzelnachweise

  1. Professbuch Einsiedeln |Datum = 25. 4. 2013
  2. Kolb, Ägidius: Präsidium und Professorenkollegium der Benediktiner-Universität Salzburg, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde; 102.1962, S. 117-166
  3. Anton Maria Kobolts der W.W. Doktors, und des churfürstlichen Kollegiatstifts zu Altenötting Kapitularns Baierisches Gelehrten-Lexikon, Bd. 1., Landshut 1795, S. 733


Literatur zu Bernhard Waibel

  • Joachim Salzgeber: Die Marienverehrung des P. Bernhad Waibel, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 85, St. Ottilien 1974, S. 225-227