Maralt, Joannes Baptista Georg (1614-1693): Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser begabte Sohn des Münchener Hofmaurerpoliers Maralt (sein erster Sohn wurde 1647 Stadtrichter in München) war ebendort in den Orden der Augustiner-Eremiten eingetreten. Er hat 1641 in Ingolstadt unter Franz Rechlinger SJ eine philosophische Dissertation abgeliefert, diente seinem Orden ab 1646 als Prioratsvikar (durch den Tod von P. Andreas Rogg) in Mülln und zugleich als Lektor (heisst, dass er am Hausstudium in Mülln Philosophie unterrichtet hat), 1648 und 1651 wieder zum Prior gewählt. 1652 wegen schlechten Benehmens abgesetzt und nach München geschickt wurde er 1654 Prior von Regensburg (bis Feber 1664), wo er gründlich renovierte und das Vertrauen des Fürsterzbischof Guidobald von Thun erlangte. Dieser förderte ihn in jeder Hinsicht, machte ihn 1665 zum Konsistorialrat, nachdem er - laut Sallaberger - 1664 in Salzburg promoviert hatte. 1664 wurde er abermals zum Prior von Mülln gewählt, 1666 zum Provinzial. Guidobald setzte ihn vielfach als Diplomaten ein, wenn es um Angelegenheiten mit dem bairischen Kurfürsten ging. Auch Guidobalds Nachfolger Maximilian Gandolph förderte Maralt sehr. 1671 wollte dieser wieder zum Provinzial gewählt werden, es kam aber zu einem Stimmenpatt. Die Baiern (auch der Kurfürst) unterstützten P. Cherle, dieser verwies schließlich die Anhänger Maralts 1675 des Landes. Da sich Maralt als Prior von Mülln nicht der österreichischen Provinz anschließen wollte wurde nach vielen Verhandlungen schließlich in Rom die Gründung der salzburgisch-tirolischen Ordensprovinz 1680 gestattet und die Gründung von Klöstern in Hallein und Kufstein festgeschrieben. 1681 kam auch Tittmoning als Neugründung hinzu. 1682 wurde er zum Provinzial seiner neuen Provinz gewählt, auch 1685.<ref>{{Quelle  
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Dieser begabte Sohn des Münchener Hofmaurerpoliers Maralt (sein erster Sohn wurde 1647 Stadtrichter in München) war ebendort in den Orden der Augustiner-Eremiten eingetreten. Er hat 1641 in Ingolstadt unter Franz Rechlinger SJ eine philosophische Dissertation abgeliefert, diente seinem Orden ab 1646 als Prioratsvikar (durch den Tod von P. Andreas Rogg) in Mülln und zugleich als Lektor (heisst, dass er am Hausstudium in Mülln Philosophie unterrichtet hat), 1648 und 1651 wieder zum Prior gewählt. 1652 wegen schlechten Benehmens abgesetzt und nach München geschickt wurde er 1654 Prior von Regensburg (bis Feber 1664), wo er gründlich renovierte und das Vertrauen des Fürsterzbischof Guidobald von Thun erlangte. Dieser förderte ihn in jeder Hinsicht, machte ihn 1665 zum Konsistorialrat, nachdem er - laut Sallaberger - 1664 in Salzburg promoviert hatte. 1664 wurde er abermals zum Prior von Mülln gewählt, 1666 zum Provinzial. Guidobald setzte ihn vielfach als Diplomaten ein, wenn es um Angelegenheiten mit dem bairischen Kurfürsten ging. Auch Guidobalds Nachfolger Maximilian Gandolph förderte Maralt sehr. 1671 wollte dieser wieder zum Provinzial gewählt werden, es kam aber zu einem Stimmenpatt. Die Baiern (auch der Kurfürst) unterstützten P. Cherle, dieser verwies schließlich die Anhänger Maralts 1675 des Landes. Da sich Maralt als Prior von Mülln nicht der österreichischen Provinz anschließen wollte wurde nach vielen Verhandlungen schließlich in Rom die Gründung der salzburgisch-tirolischen Ordensprovinz 1680 gestattet und die Gründung von Klöstern in Hallein und Kufstein festgeschrieben. 1681 kam auch Tittmoning als Neugründung hinzu. 1682 wurde er zum Provinzial seiner neuen Provinz gewählt (er blieb aber bis 1685 auch Prior von Tittmoning), auch 1685.<ref>{{Quelle  
 
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Version vom 4. April 2013, 08:43 Uhr

Maralt, Joannes Baptista Georg (1614-1693)
Geboren 17. 4. 1614 (München)
Verstorben 1. 4. 1693 (Salzburg-Mülln)
Vater Kaspar Maralt
Orden OESA
Titel Dr. theol.

Dieser begabte Sohn des Münchener Hofmaurerpoliers Maralt (sein erster Sohn wurde 1647 Stadtrichter in München) war ebendort in den Orden der Augustiner-Eremiten eingetreten. Er hat 1641 in Ingolstadt unter Franz Rechlinger SJ eine philosophische Dissertation abgeliefert, diente seinem Orden ab 1646 als Prioratsvikar (durch den Tod von P. Andreas Rogg) in Mülln und zugleich als Lektor (heisst, dass er am Hausstudium in Mülln Philosophie unterrichtet hat), 1648 und 1651 wieder zum Prior gewählt. 1652 wegen schlechten Benehmens abgesetzt und nach München geschickt wurde er 1654 Prior von Regensburg (bis Feber 1664), wo er gründlich renovierte und das Vertrauen des Fürsterzbischof Guidobald von Thun erlangte. Dieser förderte ihn in jeder Hinsicht, machte ihn 1665 zum Konsistorialrat, nachdem er - laut Sallaberger - 1664 in Salzburg promoviert hatte. 1664 wurde er abermals zum Prior von Mülln gewählt, 1666 zum Provinzial. Guidobald setzte ihn vielfach als Diplomaten ein, wenn es um Angelegenheiten mit dem bairischen Kurfürsten ging. Auch Guidobalds Nachfolger Maximilian Gandolph förderte Maralt sehr. 1671 wollte dieser wieder zum Provinzial gewählt werden, es kam aber zu einem Stimmenpatt. Die Baiern (auch der Kurfürst) unterstützten P. Cherle, dieser verwies schließlich die Anhänger Maralts 1675 des Landes. Da sich Maralt als Prior von Mülln nicht der österreichischen Provinz anschließen wollte wurde nach vielen Verhandlungen schließlich in Rom die Gründung der salzburgisch-tirolischen Ordensprovinz 1680 gestattet und die Gründung von Klöstern in Hallein und Kufstein festgeschrieben. 1681 kam auch Tittmoning als Neugründung hinzu. 1682 wurde er zum Provinzial seiner neuen Provinz gewählt (er blieb aber bis 1685 auch Prior von Tittmoning), auch 1685.[1] Todesdatum nach Hahnl.[2]

Einzelnachweise

  1. Sallaberger, Hans: Aus der Geschichte des Augustinerklosters Tittmoning. In: Das Salzfass, 11.1977 , S. 40-47
  2. Lauterbacher, Franz (Hrsg.): Hier, wo die Schönheit Hüterin der Toten ... Der ehemalige Pfarrfriedhof von Salzburg-Mülln und seine Mönchs-Columbarien. Salzburg 2010 , S. 54

Literatur zu

Literatur von Johann Maralt