Durchholzer, Franciscus Guilelmus
P. Franz Wilhelm Durchholzer, Bruder von P. Augustin Durchholzer, war laut Angerer 1685-1688 Pfarrprovisor in Brixlegg, 1687-1697 und 1707-1713 Prior in Rattenberg, dazwischen als Prokurator für dieses Kloster tätig, das ihm viel von seinem barocken Wiederaufschwung (nach dem Bayerneinfall 1703 war vieles, besonders die Kirche, schwer zerstört und musste neu gebaut werden) verdankt. Erwähnenswert erscheint auch, dass sein Cousin, der Innsbrucker Maler Johann Josef Waldmann (1676-1712) in seiner Ausmalung der Chorkuppel der Klosterkirche in den Gesichtern der Heiligen des "Augustinerhimmels" damals lebende Patres portraitierte, als hl. Johannes Facundo eben Durchholzer.[1] Dass Franz Wilhelm Durchholzer, wie Strohmer schreibt, die Pläne für die 1707 begonnene Ecce-Homo-Kapelle geliefert habe[2] findet sich in der heutigen Fachliteratur nicht mehr, somit kann wohl auch die von Franz Martin behauptete Beteiligung am Bau der einstigen Augustinereremitenkirche in Hallein in Abrede gestellt werden.[3] Laut Augustiner-Calendarium von 1779 verstarb er 1709 im 57. Lebensjahr in Mülln (was natürlich mit Angerers Daten nicht zu vereinbaren wäre, und auch im Müllner Totenbuch nicht zu finden!) [4]. Professformular findet sich im Müllner Konventsbuch. [5]
Einzelnachweise
- ↑ Angerer, Anton: Die Augustiner Eremiten in Nordtirol. Unter besonderer Berücksichtigung des Klosters Rattenberg. Innsbruck Univ. Diss. 1980 , S. 419, 122 u. 416, 236
- ↑ Strohmer, Erich V.: Rattenberg in Tirol, in: Die Kunst in Tirol, Bd. 3. Wien [1921], S. 14
- ↑ Martin, Franz: Kunstgeschichte von Salzburg. Wien 1925 (Salzburger Heimatbücher), S. 168
- ↑ Ordo Fratrum Eremitarum Sancti Augustini / Tiroler-Salzburger Provinz: Calendarium Fratrum Eremitarum S. P. Augustini. Salisburgi 1779 , S. [37]
- ↑ Stiftsarchiv Michaelbeuern, Müllner Archiv , Buchförmige Akten 4, Liber Propositionum ac Litterarum Monasterii B.Mariae Virginis in Miln Salisburgensis, Ordinis Eremitarum S. P. Augustini ad Anno Domini M.DC.V.; S. [242]