Rainer, Maria (1936-)

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Rainer, Maria (1936-)
Frau Rainer im Jahr 2021
Frau Rainer im Jahr 2021
Taufname Maria
Geboren 12.07.1936 (Maria Alm (Bezirk Pinzgau bei Saalfelden))
Vater Alois
Mutter Regina
Heimatdiözese Salzburg
Funktionen Pfarrhaushälterin, Devotionalienverkäuferin, Kommunionhelferin

Maria Rainer wurde am 12. Juli 1936 in Maria Alm (Bezirk Pinzgau bei Saalfelden) geboren und am 19. Juli in der Heimatpfarre getauft. Ihre Eltern, Alois und Regina, arbeiteten als Landwirte. Sie war das dritte von acht Kindern; zwei Tanten waren Ordensfrauen in der franziskanischen Kongregation der Schulschwestern von Hallein. Ihr Urgroßonkel war Pfarrer Alois Unterberger, der seit 1891 in Maria Alm als Pfarrer wirkte und 1893 die dortige Raffeisenbank gegründet hat. Von 1942 bis 1950 besuchte Maria die Volksschule. Ihre Erstkommunion feierte sie am 11. Juni 1944.

In ihrer Jugend war sie oft im Pfarrhof, ihre Eltern waren kirchlich sehr aktiv. Maria war auch Sängerin: Bei einem Jugendsingen-Wettbewerb in der Salzburger Universitätsaula hat ihre Klasse den ersten Preis gewonnen. Zum Aufbau der Katholischen Jugend in Maria Alm hat sie viel beigetragen.

1955 kam sie als Mitarbeiterinnen und Klosterinteressentin in das von Halleiner Franziskanerinnen betreute Marienheim in Hallein, aber es kam nicht zu einem Ordenseintritt. Dechant Johann Madersbacher (1953–1980 Pfarrer von Saalfelden) hat Frau Rainer ihre erste Stelle als Pfarrhaushälterin vermittelt. 1959 begann diese Aufgabe in einem nahe gelegenen Pfarrhof, aber sie stellte mit großer Überraschung fest, dass der Pfarrer, den sie zu betreuen hatte, alkoholkrank war. Sie war zwei Jahre dort, aber beide verließen bald ihre jeweilige Stelle. Maria Alm wurde wieder ihr Wohnsitz, wo sie einige Jahre in einer Frühstückspension und Gemischtwarenhandlung gearbeitet hat.

Ihre Suche nach einer geeigneten religiösen Lebensform ließ nicht nach. Sie nahm an Exerzitien in Traunstein teil, die von der “Bewegung für eine bessere Welt” (Lombardi-Bewegung), angeboten wurden. Über die Lombardi-Bewegung wurde ihr 1966 eine Stelle als Haushalts- und Bürohilfe in Bonn vermittelt; dort hat sie die Focolare-Bewegung kennengelernt. In Bonn hat sie das Klima allerdings nicht vertragen und zog wieder als Kindermädchen nach Salzburg zurück.

Rainer wirkte als Kindergartengehilfin in Altenmarkt im Pongau und blieb in regem Kontakt mit der Focolare-Bewegung, mit der sie seit 1968 als Freiwillige fest verbunden ist. Im Zusammenhang von Schulungen (etwa in Loppiano, südlich von Florenz) und diversen apostolischen Einsätzen reiste sie durch ganz Österreich und kam auch ins europäische Ausland.

Zwei Jahre hat sie einem Kärntner Pfarrhof als Haushälterin betreut, danach kam sie nach Glasenbach, Salzburg zurück, wo sie als Haushälterin für Univ.-Prof. Dr. Walleitner arbeitete und dreimal monatlich das Kernkreistreffen in Linz besuchte. Sie war auch Jahre lang als Haushälterin für Gymnasialprofessor Erich Weinkamer (1923–2017) tätig; er war Direktor des Bundesgymnasiums III (Musischen Gymnasiums). Frau Rainer kochte für Weinkamer – und seinen Donnerstagsgast, Prälat Johannes Neuhardt (Direktor des Dommuseums).

Frau Rainer mit Foto von ihrem Jugendchor

Anschließend arbeitete sie als Kinderfrau im Haushalt einer Ärztin und in Teilzeit auch als Verkäuferin in einer Devotionalienhandlung an der Salzburger Franziskanerkirche. Die Arbeit als Verkäuferin von Heiligenbildchen und frommen katholischen Gegenständen wurde über viele Jahre zu ihrer Hauptaufgabe; neun Jahre war sie dort angestellt. In einem Jahr hat sie mehr als 400 Kreuze verkauft. Es gab viele Stammkunden; Rainer hat auch immer wieder festgestellt, dass Menschen Rat bei ihr gesucht haben. In dieser Zeit begann sie mit dem täglichen Messbesuch, dem sie bis heute treugeblieben ist. Wegen eines Betriebsunfalls ist sie mit 55 Jahren in Frühpension gegangen; in dem Jahr machte sie die Ausbildung zur Kommunionhelferin in der Salzburger Dompfarre. Sie machte viele Krankenbesuche und brachte Menschen die Kommunion. Im Herbst nach ihrer Pensionierung machte sie eine Wallfahrt nach Lourdes und Fatima. 1996 reiste sie mit einer von Franziskanern betreuten Gruppe nach Israel.

Seit dem Jahr 1985 wohnt sie im Klosterareal von St. Peter.

Die Spiritualität der Focolare Bewegung gibt ihr sehr viel. In den Jahren 1983-1993 hat sie verschiedene theologische Kurse im Wiener Zentrum der Focolarini absolviert; der Aufsatz, den sie 1991 über den Johannesprolog einreichte, ist ihr immer noch als Lernerlebnis in Erinnerung. Frau Rainer hört sich heute noch Zoomvorträge von der Bewegung an. Sie ist stolz darauf, dass sie seit etwa dem Jahr 2000 monatlich das “Wort des Lebens”, ein Evangeliumkommentar von der Focolare Bewegung, an Erzabt Korbinian Birnbacher weitergeben darf. Als sie damit anfing, war er noch im Juniorat.