Bridler, Placidus (1613-1679)

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Bridler, Placidus (1613-1679)
Taufname Theoderich
Geboren 15. 2. 1613 (Bischofszell, TG)
Verstorben 15. 9. 1679 (Weil im Thurgau)
Vater Hieronymus Bridler
Mutter Anna Müller
Orden OSB (Sankt Gallen)
Profess 9. März 1631
Priesterweihe 7. März 1637
Primizdatum St.Benediktstag 1637

Gehörte zur Abtei Sankt Gallen, wo er 1636 eine theol. Arbeit vorlegt, war nach seiner Priesterweihe in der hauseigenen Klerikerausbildung tätig, ehe er in Ingolstadt und Rom Kirchenrecht studierte (vor 1645), dürfte danach wieder in St. Gallen ebendieses Fach doziert haben, 1651-1653 unterrichtete er an der Universität kanonisches Recht. Danach hatte er innerhalb seines Klosters verschiedene Ämter inne, ehe er einem Schlaganfall erlag.[1] 1651 verfasste er angeblich eine Summa juris canonici, die der Erzbischof aus einem Feuer zu retten befohlen haben soll. [2] Nach einer anderen Quelle lehrte er vor 1651 in Rosach und war nach Rückkehr aus Salzburg in Weil im Thurgau tätig, wo er auch verstarb.[3] Möglicherweise war er auch als Dichter tätig. [4] Nach dem Professbuch [5] können noch folgende Details korregiert werden: 1624 Schulbesuch in Konstanz, im folgenden Jahre in Rorschach. Am 17. Februar 1627 kam er nach St.Gallen, ging von da am 28. September 1629, (wegen der Pest?) nach Murbach. Am 7. März 1630 begann er Noviziat in St. Gallen. Begann höhere Studien in St.Gallen, setzte in St.Johann fort, ab Januar 1634 nach St.Gallen zurück, wo er am folgenden 5. Mai die theologischen Studien begann. Subdiakon am 3. März 1635, Diakon 15. Februar 1636. Nach Ingolstadt wurde er mit P. Gallus am 10. Oktober 1640 nach Rom geschickt, am 29. Januar 1642 erwarb er den Doktorgrad des Rechts und am 1642 Professor für Kirchenrecht und Subprior in Rorschach, von wo er am 19. Dezember 1645 nach St.Gallen zurückkehrte. Am 10. Januar 1648 Ernennung zum Offizial (bis Oktober 1651), nach Salzburg ab 5. August 1654 wieder Kirchenrechtslehrer und am 10. Mai 1656 aufs neue Offizial. Am 8. Dezember dieses Jahres wurde er Vikar von St.Gallen, ab 1. Januar 1661 dann Vikar von Wil. Da ihn daselbst am 18. März 1678 ein Schlagfluss traf, wurde er am 19. Oktober 1678 davon befreit, blieb aber als «Vicarius in spiritualibus» in Wil.

Einzelnachweise

  1. Sattler, Magnus: Collectaneen-Blätter zur Geschichte der ehemaligen Benedictiner-Universität Salzburg. Kempten 1890 , S. 179
  2. Scherrer, Gustav: Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen. Halle 1875, S. 408
  3. Schulte, Johann Friedrich von: Die Geschichte der Quellen und Literatur des canonischen Rechts von Gratian bis auf die Gegenwart, 3. Band: Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, 1. Theil. Stuttgart 1880. S. 145
  4. Duft, Johannes: Die Abtei St. Gallen Bandangabe, Bd. 3: Beiträge zum Barockzeitalter, Sigmaringen 1994, S. 96
  5. Henggeler, P. Rudolf: Professbuch der fürstl. Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen. Einsiedeln 1929 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1), S. 272


Literatur von Placidus Bridler

Literatur zu Plazidus Bridler