Waitz, Sigismund (1864-1941)

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Waitz, Sigismund (1864-1941)
Geboren 29. 5. 1864 (Brixen)
Verstorben 30. 10. 1941
Priesterweihe 29. 9. 1886
Bischofsweihe 8. 6. 1913
Funktionen Erzbischof Salzburg (Innsbruck)
Quellen im AES Sterbebildchen, Schematismus 1942, S.123

Angaben aus dem Schematismus

Im sonnigen Südtirol, in der alten Bischofsstadt Brixen am Eisack, wurde Sigismund Waitz am 29. Mai 1864 geboren als vierter Sohn des Kaufmannes Karl Waitz und der Julie Gasser, einer Nichte des Fürstbischofs Gasser von Brixen, der auf dem Vatikanischen Konzil eine Säule edelster Treugesinnung zu Krche und Papst war. Der aufgeweckte, talentierte Knabe besuchte 1874 bis 1882 vom Knabenseminar Cassianeum aus das Gymnasium; dem Theologiestudium oblag er in Innsbruck, wo er in das Jesuitenkonvent eingetreten war, jedoch schon nach zwei Jahren seine Studien anderthalb Jahre lang wegen Krankheit unterbrechen musste. Krankheit war seine Begleiterin durchs Leben, zwei schwere Operationen hielten seinen Geist zeitlebens wach für die seelischen Bedürfnisse der Kranken, denen er ein mitfühlender Krankenseelsorger durch das Trostbuch "Christus und die Kranken" (1899) wurde. [...] Am 29. September 1886 wurde Sigismund Waitz zum Priester geweiht, in der Heimat seiner Mutter, in Inzing im Oberinntal, feierte er die Primiz; 50 Jahre später beging er dort als Fürsterzbischof von Salzburg das goldene Priesterjubiliäum. [...] Die ersten sechs Priesterjahre gehörten der praktischen Landseelsorge, zunächst drei Jahre in Trins bei Steinach am Brenner, dann in Innichen, wo Stiftspropst Dr. Josef Walter, ein feinsinniger Aszet und hervorragender geistlicher Schriftsteller, als sein unmittelbarer Vorgesetzter richtunggebend für seine Seelenhaltung wurde. [...] Schon in Innichen war Waitz für die katholische Landespresse als geschätzter Mitarbeiter voll werktätigen Interesses. Eher noch als in den übrigen Kronländern der österreichisch-ungarischen Monarchie hatte die junge christlicher Volksbewegung in Südtirol im Kampfe gegen den materialistischen Liberalismus die Bedeutung der Presse erkannt; Professor Dr. Schöpfer, ein Wecker und Förderer den neuen Richtung, holte den energiegeladenen, jungen Kooperator als Chefredakteur in die "Brixener Chronik", die unter dessen Leitung weit über die Bedeutung eines Provinzblattes hinauswuchs. Sechs Jahre wirkte Waitz in dieser Stellung und gab dem politischen, sozialen und sozialen und caritativen Streben der Tiroler Katholiken gewaltige Antriebe. Er selbst war außerdem noch seelsorglich und sozial tätig, gründete eine Lehrlingsorganisation und einen katholischen Arbeiterverein in Franzensfeste und baute dort das Schul- und Vereinshaus Josefinum. [...] Wiederum gab eine langwierige Krankheit seinem Leben eine neue Richtung, nunmehr die entscheidende. Schon früh mit 26 Jahren war er zum Doktor der Theologie promoviert worden, im Jahre 1899 erging an ihn die Berufung zum Moralprofessor an der Brixener Diözesan-Lehranstalt, der er bis zu seiner Bischofsweihe am 8. Juni 1913 angehörte. [...] Als der Generalvikar von Vorarlberg, Dr. Franz Egger zum Fürstbischof von Brixen ernannt wurde, bestand kein Zweifel über seinen Nachfolger. Am 24. April 1913 wurde der Moralprofessor Dr. Sigismund Waitz zum Generalvikar von Vorarlberg mit dem Sitz in Feldkirch ernannt, am 8. Juni erfolgte seine Konsekration zum Weihbischof von Brixen mit der Titelkirche von Cybaris, schon am 10. Juni hielt er seinen Einzug in Feldkirch. [...] Der Zusammenbruch der Monarchie, bald nach dem Tod des Fürstbischofs Egger in Brixen, hinderte die geplante Ernennung des Weihbischofs Waitz zum Fürstbischof von Brixen. Die politische Grenzziehung machte sich auch in der kirchlichen Verwaltung geltend. Vorerst Apostolicher Delegat und Apostolischer Administrator für Nordtirol und Vorarlberg wurde er am 12. Dezember 1925 als Apostolischer Administrator für Innsbruck-Feldkirch mit allen Rechten, Vollmachten und Funktionen eines wirklichen Diözesanbischofs ausgestattet und unmittelbar dem Apostolischen Stuhl untergeordnet, nur hinsichtlich der Appellationen und der Teilnahme am Provinzialkonzil stand er unter dem Fürsterzbischof von Salzburg wie unter einem Metropoliten. Damit hatte er aufgehört, Weihbischof von Brixen zu sein.


Dr. theol., Fürsterzbischof von Salzburg. Gestorben am 30. Oktober 1941 im Alter von 78 Jahren.[1]

Einzelnachweise

  1. Personalstand der Säkular- und Regular-Geistlichkeit des Erzbistums Salzburg für das Jahr 1942, Salzburg 1942 , S. 123