Sulzböck, Amandus Rudolf (1875-1947)

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Sulzböck, Amandus Rudolf (1875-1947)
Ordensname Amandus
Taufname Rudolf
Geboren 12.12.1875 (Linz)
Verstorben 14.11.1947 (Salzburg)
Vater Jakob Sulzböck
Mutter Anna Scheiblberger
Orden Franziskaner
Profess 14.12.1896
Priesterweihe 10.07.1898 (Trient)
Titel 1939 Fürsterzbischöflicher geistlicher Rat
Funktionen Sekretär des Generalministers in Rom 1903-1911, Prediger, Guardian, Definitor in Innsbruck, Schwaz und Bozen. Vikar, Generallektor für Theologie, Philosophie ab 1927 in Salzburg. Synodalrichter am Metropolitangericht in Salzburg ab 1927 in Salzburg. Generalvisitator seines Ordens zwischen 1931 und 1942.

Sulzböck OFM, Amandus (Rudolf), Ordensgeistlicher, Theologe und geistlicher Schriftsteller. Geb. Linz (OÖ) 12. 12. 1875; gest. Salzburg (Sbg.) 14. 11. 1947; röm.-kath. – Sohn des Hutmachers Jakob Sulzböck und der Anna geb. Scheiblberger. S. trat am 25. 8. 1891 in Pupping (OÖ) in den Franziskanerorden ein, legte am 14. 12. 1896 im Kloster Schwaz (T) die feierliche Profess ab und empfing am 10. 7. 1898 in Trient durch Bischof Eugenio Valussi (1837–1903) die Priesterweihe. Nach einem Studienjahr an der Päpstlichen Universität Antonianum in Rom (1899/1900) wirkte S. zunächst als Lektor für Philosophie in Hall und als „Generallektor“ für Philosophie, Theologie sowie Dogmatik in Schwaz. Die Jahre von 1903–1911 verbrachte er als Sekretär des Generalministers P. Dionysius Schuler OFM (1854–1926) erneut in Rom. In der Folge war er in verschiedenen Funktionen – u. a. wieder als Generallektor, aber auch als Prediger, Guardian und Definitor – in den Ordensniederlassungen in Innsbruck, Schwaz und Bozen tätig. 1923–1926 wechselte er als Guardian, Magister der Laienbrüder, Direktor des 3. Ordens und Missionsprokurator nach Enns. Ab 1927 hielt er sich ständig im Franziskanerkloster in Salzburg auf, wo er als Vikar, Generallektor für Theologie, Lektor für Philosophie, Festtagsprediger (1927–1931), Direktor des 3. Ordens (1927/28) und Beichtvater der Ursulinen, später der Schwestern von St. Josef (1932–1947) im Einsatz war. 1936 wurde er zum Synodalrichter am Metropolitangericht in Salzburg bestellt und 1939 zum fürsterzbischöfl. geistlichen Rat berufen. Zwischen 1931 und 1942 besuchte S. als Generalvisitator seines Ordens die Ordensprovinzen in Slowenien (1931), Sachsen (1933), die Brasilianische Provinz zum hl. Antonius (1934), Böhmen-Mähren (1935), Österreich (1936), Schlesien (1939) und das sudetendeutsche Kommissariat (1942), an dessen Errichtung im Jahr 1939 er durch den Vorschlag des ersten Kommissars im Auftrag der Ordenskurie auch einen gewissen Anteil hatte. Als die Franziskaner im Oktober 1938 von den NS-Machthabern aus ihrem Kloster vertrieben wurden, entschied sich S. für den Verbleib in Salzburg und fand mit einigen Mitbrüdern bis 1941 Aufnahme im Stift St. Peter, bis Kriegsende schließlich in einer privaten Unterkunft. Nach dem Krieg wirkte er noch als Defensor vinculi beim Metropolitangericht. Der in Salzburg allseits bekannte und geschätzte Prediger und Beichtvater wurde am 17. 11. 1947 in der Gruft der Franziskanerkirche in Salzburg beigesetzt. S. trat auch als Verfasser zahlreicher theologischer Traktate, Beiträge zur franziskanischen Spiritualität und Abhandlungen über Franz v. Assisi in Erscheinung.

Literatur

Werke von Amandus Sulzböck
  • W. u. a. (vollständiges Schriftverzeichnis: http://franziskaner.members.cablelink.at/biblio_handschriften.html http://www.franziskaner-schwaz.at/SchriftstellerM-Z.pdf, S. 77):
  • Das Interesse der Gegenwart an Franz von Assisi, in: Robert Hammer, König und Bettler (Wiesbaden 1921), S. 5–12.
  • Charakterzüge der Anima franciscana, in: Der Ordensdirektor 17 (1923), S. 87–89.
  • Franziskus und die Seelsorge, in: Der Ordensdirektor 24 (1930), S. 33–35.
  • Franziskus, ein Vorbild für den Priester als Freund der Sünder, in: Der Ordensdirektor 24 (1930), S. 97–99.
  • Franziskus, ein Vorbild für die Krankenseelsorge, in: Der Ordensdirektor 24 (1930), S. 161–163.
  • St. Antonius, ein Vorbild des Priesters in der Liebe zur Hl. Schrift, in: Der Ordensdirektor 25 (1931), S. 33–35.
  • St. Antonius’ Lilienpredigt, in: Der Ordensdirektor 25 (1931), S. 162–164.
  • Die Regel des Dritten Ordens eine gediegene Volksaszese, in: Der Ordensdirektor 26 (1932), S. 13–16.
  • Priester und der Dritte Orden, in: Katholische Kirchenzeitung Salzburg 20. 5. 1926, Nr. 20, S. 163 f.
  • Chorpflicht der Ordensleute, in: Theologisch-praktische Quartalschrift 80 (1927), S. 357–360.
  • Tragen des Ordenskleides, in: Theologisch-praktische Quartalschrift 80 (1927), S. 570–572.
  • Die Tagzeiten der Religiosen und Laien; in: Theologisch-praktische Quartalschrift 91 (1938), S. 333–335.
  • Augustin von Montefeltro, in: Kirche und Kanzel 5 (1927), S. 68–71.
  • Würdigung des Exgenerals Dionysius Schuler, in: Allgemeine Rundschau, 9. 12. 1911.
Lit. über Sulzböck
  • Mitteilungen aus der Tiroler Franziskanerprovinz 33 (1948), S. 389.
  • Richard Lipp, Die Geschichte der Tiroler Franziskanerprovinz. Die Jahre 1938 bis 1945 (1999), S. 393.
  • Franz Ryschawy, Die Geschichte des Franziskanerklosters in Mährisch Trübau (Franziskanische Studien 1/2, Werl/Westf. 1980), S. 119, 125. 128.
  • Franz Ryschawy, Das Kommissariat der sudetendeutschen Franziskaner und seine Vorgeschichte (1935–1947), in: Archiv für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren Schlesien 6 (1982), S. 184–205, hier S. 191, 196, 198.
  • Personalstand der Säkular- und Regular-Geistlichkeit des Erzbistums Salzburg [für die Jahre 1928–1948].
  • Schematismus des Säkular- und Regular-Klerus der Diözese Brixen [für die Jahre 1893–1925].
  • [Nachruf], in: Rupertibote. Kirchenblatt der Erzdiözese Salzburg 23. 11. 1947, 3. Jg./Nr. 8, S. 6.
  • Archiv der Tiroler Franziskanerprovinz, Kloster Hall in Tirol
  • Archiv der Erzdiözese Salzburg, Sbg.