Scheifler, Augustinus (-1683)

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Scheifler, Augustinus (-1683)
Kreuzgang des ehem. Klosters der Augustiner-Eremiten in Rattenberg
Kreuzgang des ehem. Klosters der Augustiner-Eremiten in Rattenberg
Geboren ca. 1633
Verstorben 13. 4. 1683 (Salzburg-Mülln)
Orden OESA
Titel Mag.

Dieser begabte Augustiner-Eremit legte bei Servilian Veihelin 1646 eine Arbeit aus Philosophie an der Universität Ingolstadt vor,[1]er unterrichtete später selbst dieses Fach am Hausstudium der Augustiner in Mülln (Arbeit aus 1654 belegt dies), 1657 zum Prior von Mülln gewählt, 1663-1664 selbiges in Rattenberg. In Folge des Streites vom Provinzkapitel 1671 (Cherle gegen Maralt) versuchte die Ordensleitung ihn als Kompromiss zum Provinzvikar zu machen, was die Baiern allerdings ablehnten und ihn und seine Anhänger des Landes verwiesen.[2] Dies wiederum führte 1675 in Rattenberg, das auf Seiten Cherles stand, zum Klostersturm durch tirolische Soldaten, dem Abzug (per Schiff am Inn) der bisherigen Konventualen nach Bayern und dem Bezug des Klosters durch aus Bayern Vertriebene (ähnlich auch in Seefeld). 1676-1680 war Scheifler dann schließlich nochmals Prior in Rattenberg. Erwähnenswert erscheint auch, dass der Innsbrucker Maler Johann Josef Waldmann (1676-1712) in seiner Ausmalung der Chorkuppel der Rattenberger Klosterkirche in den Gesichtern der Heiligen des "Augustinerhimmels" damals lebende Patres portraitierte, als St. Nebrodius eben ihn[3]. 1680 bei der Gründung der neuen salburgisch-tirolischen Ordensprovinz als Provinzrektor gewählt. Todesdatum nach Hahnl (bei seinem Tod 50 Jahre alt).[4] Kunzelmann weiß darüber hinaus noch, dass er 1653 Lektor der Philosophie und Prior des Konventes in Ingolstadt war, 1654 als solcher bestätigt und zum Generaldefinitor gewählt wurde. 1660 wieder zum Prior des Konventes in Ingolstadt gewählt, nach Rattenberg wurde er 1664 abermals dazu bestimmt.[5] Im Herbst 1666 löst er P. Maralt als Prior von Mülln ab, 1667 wurde er zum Prior von München gewählt. 1677 wurde er kurzzeitig durch den von Rom eingesetzten Visitator P. Travelloni als Provinzrektor für den Distrikt Salzburg-Tirol installiert.[6] Ein Messbuchbeschlag (P.A.S.O.E.S.A.Ss.Th.D.) aus dem Jahre 1683 könnte auf ihn verweisen.[7]

Einzelnachweise

  1. Romstöck, Franz Sales: Die Jesuitennullen Prantl's an der Universität Ingolstadt und ihre Leidensgenossen. Eichstätt 1898, S. 416
  2. Sallaberger, Johann: Die Augustiner-Eremiten im Erzstift Salzburg im 17. Jahrhundert, Salzburg 1972
  3. Angerer, Anton: Die Augustiner Eremiten in Nordtirol. Unter besonderer Berücksichtigung des Klosters Rattenberg. Innsbruck Univ. Diss. 1980 , S. 110-116, 121 u. 236
  4. Lauterbacher, Franz (Hrsg.): Hier, wo die Schönheit Hüterin der Toten ... Der ehemalige Pfarrfriedhof von Salzburg-Mülln und seine Mönchs-Columbarien. Salzburg 2010 , S. 55 und 98-101
  5. Kunzelmann, Adalbero: Geschichte der deutschen Augustiner-Eremiten. Band 6: Die bayerische Provinz vom Beginn der Neuzeit bis zur Säkularisation, Würzburg 1975 , S. 114
  6. Kunzelmann, Adalbero: Geschichte der deutschen Augustiner-Eremiten. Band 6: Die bayerische Provinz vom Beginn der Neuzeit bis zur Säkularisation, Würzburg 1975 , S. 117
  7. Die kirchlichen Denkmale der Stadt Salzburg (Mit Ausnahme von Nonnberg und St. Peter). Wien 1912 (Österreichische Kunsttopographie 9), S. 214

Literatur von Augustin Scheifler

Vorgänger Amt Nachfolger
Spitzweg, Simon (-1664) Prior des Augustiner-Eremitenkonventes Salzburg-Mülln
1657-1660
Cherle, Prosper (-1686)
Faber, Navigius (-1692) Prior des Augustiner-Eremitenkonventes Rattenberg
1663-1664
Erler, Leodegarus
Maralt, Joannes Baptista Georg (1614-1693) Prior des Augustiner-Eremitenkonventes Salzburg-Mülln
1666-1667, 2. Amtszeit
[[]]
Kräzl, Philippus Prior des Augustiner-Eremitenkonventes Rattenberg
1676-1680, 2. Amtszeit
Lainpacher, Hyacinthus (-1704)
Weiermiller, Hippolytus (-1705) Prior des Augustiner-Eremitenkonventes Salzburg-Mülln
1682-1683, 3. Amtszeit
Maralt, Franciscus Casparus (-1698)