Schwarzenberg, Friedrich Kardinal (1809-1885)

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Schwarzenberg, Friedrich Kardinal (1809-1885)
Geboren 6. 4. 1809 (Wien)
Verstorben 27. 3. 1885
Heimatdiözese Wien
Priesterweihe 25. 7. 1833
Bischofsweihe 1. 5. 1836 (Salzburg)
Funktionen Erzbischof Prag, Erzbischof Salzburg, Primas Böhmen
Quellen im AES Sterbebildchen

Biographische Angaben

Friedrich Joseph, Fürst zu Schwarzenberg, wurde am 6. April 1809 als jüngster Sohn des Fürsten Joseph Johann zu Schwarzenberg, Herzog zu Krumau, und der Fürstin Pauline, geborene Herzogin von Arenberg, in Wien geboren. Friedrich war kaum 1 1/4 Jahre alt, als sich seine Mutter in Paris am 1. Juli 1810 an einem glänzenden Ball beteiligte, den ihr Schwager, Carl Fürst zu Schwarzenberg, österreichischer Botschafter am französischen Hofe, zu Ehren der Vermählung Napoleons I. mit der österreichischen Erzherzogin Maria Louise, Tochter Kaiser Franz I. , veranstaltet hatte. Plötzlich ertönte während der lebhaftesten Unterhaltung der Schreckensruf "Feuer! Feuer!" und im nächsten Augenblick stand der ganze Saal in Flammen. Es entstand eine schreckliche Verwirrung, in der Einige zertreten und Andere verbrannt wurden. Unter den letzteren befand sich auch Fürstin Pauline. So war Friedrich samt seinen acht Geschwistern halb verwaist. Nun übernahm seine Tante Eleonora mit wahrhaft mütterlicher Liebe die Erziehung des Kindes. [...] Kaum hatte der zarte Friedrich sein viertes Lebensjahr erreicht, als die richtige Anschauung des Vaters und die tiefreligiöse Gesinnung der Tante den Zeitpunkt herangerückt fanden, wo die männliche Erziehung im Bunde mit der Religion sich des Fürstensohnes bemächtigen sollte. [...] In Frauenberg war es, wo Friedrich in einem Alter von 15 Jahren zum ersten Mal der Primizfeier eines dortigen Bürgersohnes beiwohnte, welche bei seiner tiefreligiösen Stimmung einen bleibenden Eindruck auf ihn machte. [...] Nach vollendetem 18. Jahre stand der junge Fürst an dem Punkte, bei dem kluge Eltern ihren Kinder sagen: "Nun stehst du am Scheideweg - wähle!". Friedrich wählte das juridische Studium unter Professor Egger in Wien und versuchte ernstlich auf dieser Bahn fortzuschreiten. Aber gleich hinter der Pforte des kalten Rechtes fühlte sich das warme Gemüth des Fürsten abgestossen und verlangte nach idealer Tätigkeit, nach dem Aufstreben zum Allerhöchsten, nach der Wissenschaft vom Göttlichen - der Theologie.


Angaben aus dem Schematismus

Geboren zu Wien den 6. April 1809, Priester am 25. July, und Curat den 30. Oktober 1833. Als Domicellar-Canonicus am Metropolitankapitel zu Salzburg investiert den 25. März 1830. Von demselben Kapitel als Erzbischof von Salzburg postuliert den 25. September 1835, und confirmirt am 1. Februar 1836. Consecriert zum Bischofe in der Metropolitan-Domkirche zu Salzburg den 1., und ebendaselbst feyerlich mit dem Pallium bekleidet den 2. May 1836.[1]

Angaben aus dem Schematismus

Geboren zu Wien am 6. April 1809, Pr. 25. Juli 1833, Doktor der Theologie, Domicellar 25. März 1830. Vom salzburgischen Metropolitankapitel als Erzbischof von Salzburg postuliert am 23. September 1835, konfirmiert am 1. Februar 1836m zum Bischof konsekriert in der Domkirche zu Salzburg 1. und mit dem Pallium bekleidet 2. Mai 1836, vom Papst Gregor XVI. den 21. Jänner 1842 zum Kardinal ernannt, als Erzbischof von Prag inthronisiert 15. August 1850, geb. Legat des päpstlichen Stuhles, Primas von Böhmen, Großkreuz des Malteserordens, Grosskreuz des Ordens der Sächsischen Rautenkrone, des Toskanischen St. Josephs-Ordens, des Belgischen Leopold-Ordens etc.; starb als Jubelpriester zu Wien am 27. März 1885 und wurde den 1. April 1885 in der Metropolitankirche zu Prag beigesetzt.[2]

Altbestand AES

Akolyth: 14. März 1830 (Salzburg, Hofkapelle, Augustin Johann Joseph Gruber, Erzbischof von Salzburg)[3]

Subdiakon: 9. April 1833 (Salzburg, Hofkapelle, Augustin Johann Joseph Gruber, Erzbischof von Salzburg)[4]

Diakon: 23. Juli 1833 (Salzburg, Hofkapelle, Augustin Johann Joseph Gruber, Erzbischof von Salzburg)[5]

Priester: 25. Juli 1833 (Salzburg, Hofkapelle, Augustin Johann Joseph Gruber, Erzbischof von Salzburg)[6]

Einzelnachweise

  1. Personalstand der Säkular- und Regular-Geistlichkeit des Erzbisthum´s Salzburg, nebst dem Lehrpersonal-Stande der deutschen Schulen. Auf das Jahr 1839, Salzburg 1839 , S. 1
  2. Personalstand der Säcular- und Regulargeistlichkeit des Erzbistums Salzburg für das Jahr 1889, Salzburg 1889, S. 186-187
  3. AES, Altbestand, 10/69, Ordinationsbuch 1818-1954 , S. 108
  4. AES, Altbestand, 10/69, Ordinationsbuch 1818-1954 , S. 138
  5. AES, Altbestand, 10/69, Ordinationsbuch 1818-1954 , S. 139
  6. AES, Altbestand, 10/69, Ordinationsbuch 1818-1954 , S. 139