Kaltner, Balthasar Georg (1844-1918)

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Kaltner, Balthasar Georg (1844-1918)
Geboren 12. 4. 1844 (Goldegg)
Heimatort Goldegg
Verstorben 6. 7. 1918 (Salzburg-Stadt)
Vater Balthasar Kaltner
Mutter Anna Mittersteiner
Universität Theologische Fakultät, Salzburg
Priesterweihe 26. 7. 1868
Primizort Goldegg
Funktionen Erzbischof Salzburg (WB Salzburg, Gurk)
Quellen im AES Primizbildchen, Sterbebildchen, Priesterkartei

Angaben aus dem Schematismus

Fürsterzbischof, Primas von Deutschland, Geheimer Rat usw. Geboren zu Goldegg am 12. April 1844, Pr. 26. Juli 1868, C. 7. Juli 1869. Koadjutor zu Mittersill 1869-1872, Grödig 1873, Salzburg-Gnigl 1875, Religionsprofessor an der k.k. Oberrealschule in Salzburg 1886, Professor der Kirchengeschichte und des Kirchenrechts an der k.k. theol. Fakultät in Salzburg 1891, Domherr in Salzburg 1891, Weihbischof 1901, Dompropst 1904, Generalvikar 1909, Fürstbischof von Gurk 1910, Fürsterzbischof von Salzburg 1914. Gestorben in Salzburg am 6. Juli 1918.[1]

Einzelnachweise

  1. Ergänzungsheft für das Jahr 1919 zum Personalstand der Säkular- und Regular-Geistlichkeit des Erzbistums Salzburg aus 1919, Salzburg 1920 , S. 41

Angaben aus dem Schematismus

Dort "wo die Sonne am schönsten aufgeht" auf den Höhen von Goldegg, ist seine Heimat, in einem der größten und ansehnlichsten Bauernhöfe, zu Rohrmoos, stand seine Wiege. Hier wurde Kaltner am 12. April 1844 geboren. Die Familie Kaltner stammt ursprünglich aus Bayern, und zwar aus Tittmoning, wo sie das Braugewerbe betrieb. Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts (1813) erwarb der Großvater Balthasar Kaltner das Rohrmoosgut, mir dem auch das Braugerechtsame verbunden war, das später auf die Klosterbrauerei, erst nach Schermberg, dann nach Urfahr (Schwarzach) übertragen wurde. [...] Der Vater des hochwürdigsten Fürsterzbischofs hieß auch Balthasar [...], war ein Bauer [...] der sich ausgezeichnet auf seine Wirtschaft verstand (gestorben 12. September 1888). Die Mutter Anna, geborene Mittersteiner, Bauerstochter zu Schattau-Moos in Goldegg, besaß alle Eigenschaften, die in einem großen Hauswesen notwendig sind (gestorben am Himmelfahrtstag 1882). [...] Kaltners Talent fiel auf und bewog, den Knaben im Jahre 1857 ins f.e. Borromäum nach Salzburg zu entsenden; dort machte er seine Gymnasialstudien. Da das Borromäum kein Öffentlichkeitsrecht besaß, begab sich Kaltner mit Beginn der achten Klasse ans Gymnasium der Benediktiner nach Meran, um dort zu maturieren. Der Student machte gerne Reisen zu Fuß mit leichtem Gepäck und wenig Geld, aber in heiterer Gesellschaft, so mit seinen Studienkollegen Danner und Huber (gestorben als Stadtpfarrer in Schwanenstadt), wie auch mit seinem engeren Landsmann, dem seligen Direktor Georg Kranabetter. Im Jahr 1865 nahm ihn das Priesterhaus auf, dem der energische, mit sich und mit anderen strenge Rupert Mayr [...] als Direktor vorstand. Am 26. Juli 1868 trat Kaltner mit Empfang der Priesterweihe ein ins Heiligtum des Herrn. [...] Primizprediger war der ehemalige Vikar von Goldegg, [...], Dechant Matthias Lienbacher von Köstendorf [...]. Nach Vollendung des vierten theologischen Jahrganges, während dessen Kaltner Generalsenior war, trat er hinaus in Weinberg des Herrn; das "Venedig des Pinzgaus", Mittersill, war sein erster Seelsorgsposten. Hier arbeitete er zusammen mit dem jetzigen Landeshauptmann Alois Winkler und gründete mit ihm in jenen Tagen [...] für Oberpinzgau den ersten katholisch-politischen Volksverein. Nach drei Jahren anstrengender Tätigkeit kam Kaltner in gleicher Eigenschaft an die Pfarre Anif - Grödig. Da aber diese Hilfspriesterstelle mit einem Benediktiner von St. Peter besetzt wurde, kam er in ungefähr 14 Monaten nach Salzburg-Gnigl. Hier begann er die nähere Vorbereitung auf das Doktorat, das ihm von der Theologischen Fakultät am 5. Juli 1877 verliehen wurde. Unterdessen hatte Kaltner einen Ruf als Religionslehrer an die k.k. Staatsoberrealschule erhalten und wurde nach abgelegter Lehrbefähigungsprüfung als definitiver Professor angestellt. [...] Als Professor Dr. Joseph Schöpf in den Ruhestand trat, bewarb sich Kaltner um die freigewordene Lehrkanzel für Kirchengeschichte und kanonisches Recht, die er aufgrund seiner gediegenen Klausurarbeit mit Dekret vom 6. Jänner 1886 erhielt. [...] Nachdem er im Studienjahr 1890/91 als Dekan an der Spitze der Fakultät gestanden, wurde er am 5. September 1891 zum Domkapitular und Konsistorialrat ernannt. [...] Vom Jahr 1893 an war Kaltner durch 17 ununterbrochen Mitglied des Landesschulrates. Durch zwei Perioden, 1896-1902, gehörte Kaltner als außerordentlich geschätztes und geachtetes Mitglied dem Stadtgemeinderat [...] an. Als Mitglied des Metropolitan- und Diözesangerichts hatte er reichlich Gelegenheit, seine juridischen Kenntnisse in Anwendung zu bringen. [...]