Jobst, Johann Ludwig von (1630–1688): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2019, 10:28 Uhr

Jobst, Johann Ludwig von (1630–1688)
Geboren 18.06.1630 (Deggendorf)
Verstorben 21.11.1688 (Zell am Ziller)
1. Ehe Genovefa Maria Katharina von Pallingen, verstorben am 12.2.1688 (Zell am Ziller)

Johann Ludwig von Jobst war Leibarzt am Salzburger Hof und leitete zugleich das Montanwesen des Fürsterzbistums.

Der Sohn eines Stadtkämmerers in Deggendorf studierte Medizin in Straßburg, Padua und Bologna, wo er 1657 promoviert wurde. Er wirkte zunächst als Hofarzt in München, von wo ihn der Salzburger Fürsterzbischof Guidobald Graf von Thun abwarb und zum Leibarzt ernannte.[1] Jobst war ein Anhänger der Iatrochemie, einer von Paracelsus begründeten medizinischen Schule, die Krankheiten auf mineralische Ursachen zurückführte und daher Heilmittel durch alchemistische Verfahren herstellte (Spagyrik). Er suchte in den Bergen von Tölz und Benediktbeuern nach Erzgängen und wollte – von Thuns Nachfolger Maximilian Gandolph Grafen von Kuenburg als Leibarzt bestätigt und zum Leiter des Montanwesens ernannt – mitten im Ortszentrum von Bad Gastein ein Bergwerk eröffnen. Zum Pfleger der Herrschaft Kropfsberg ernannt, sollte er den Goldbergbau im Zillertal beaufsichtigen, doch führten seine realitätsfernen Einschätzungen bald zu seiner Dienstenthebung (1679).[2] Trotz des Amtsverlustes lebte er mit seiner Ehefrau Genovefa Maria Katharina von Pallingen in wohlhabenden Verhältnissen. Beide starben kinderlos 1688 und wurden in Zell am Ziller begraben.[3]

Einzelnachweise

  1. Brandhuber Christoph, Tutsch-Bauer Edith: Kräuterkunst & Knochensäge. Medizin am Hof der Salzburger Barockfürsten. Mit Übersetzungen von Maximilian Fussl, Salzburg/Wien 2015 (= uni:bibliothek 5, hg. von Schachl-Raber Ursula), S. 100.
  2. Gruber Fritz, Ludwig Karl-Heinz: Salzburger Bergbaugeschichte. Ein Überblick. Salzburg/München 1982, S. 49; Schmid Anton: Die Nachblüte der Abtei Benediktbeuern nach dem dreißigjährigen Kriege, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 11 (1911), S. 100; Wolfskron Max Reichsritter von: Zur Geschichte des Lungauer Bergbaues mit besonderer Berücksichtigung von Ramingstein und Schellgaden, in: MGSL 24 (1884), S. 198.
  3. Brandhuber Christoph, Tutsch-Bauer Edith: Kräuterkunst & Knochensäge. Medizin am Hof der Salzburger Barockfürsten. Mit Übersetzungen von Maximilian Fussl, Salzburg/Wien 2015 (= uni:bibliothek 5, hg. von Schachl-Raber Ursula), S. 101.

Werke

Jobst Johann Ludwig: Sektionsprotokoll zu Wolf Dietrich von Raitenau (Staatliches Kreisarchiv Tetschen, Familienarchiv Thun-Hohenstein, S V/5, S. 1–4), in: Brandhuber Christoph, Tutsch-Bauer Edith: Kräuterkunst & Knochensäge. Medizin am Hof der Salzburger Barockfürsten. Mit Übersetzungen von Maximilian Fussl, Salzburg/Wien 2015 (= uni:bibliothek 5, hg. von Schachl-Raber Ursula), S. 90–93.

Literatur

  • Brandhuber Christoph, Tutsch-Bauer Edith: Kräuterkunst & Knochensäge. Medizin am Hof der Salzburger Barockfürsten. Mit Übersetzungen von Maximilian Fussl, Salzburg/Wien 2015 (= uni:bibliothek 5, hg. von Schachl-Raber Ursula), S. 100–101.
  • Gruber Fritz, Ludwig Karl-Heinz: Salzburger Bergbaugeschichte. Ein Überblick. Salzburg/München 1982.
  • Schmid Anton: Die Nachblüte der Abtei Benediktbeuern nach dem dreißigjährigen Kriege, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 11 (1911), S. 71–156.
  • Wolfskron Max Reichsritter von: Zur Geschichte des Lungauer Bergbaues mit besonderer Berücksichtigung von Ramingstein und Schellgaden, in: MGSL 24 (1884), S. 131–250.