Bohrer, Bonifaz Friedrich (1928-2002)

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Bohrer, Bonifaz Friedrich (1928-2002)
Ordensname Bonifaz
Taufname Friedrich
Geboren 08.07.1928 (Pirmasens, Rheinpfalz)
Verstorben 02.06.2002 (Fiecht)
Orden OSB (Fiecht)
Profess 23.09.1935
Heimatdiözese Speyer
Priesterweihe 26.07.1962 (Innsbrucker Dom)
Primizdatum 29.07.1962
Primizort Pirmasens
Quellen im AES Primizbildchen, Todesanzeige

Angaben aus der klöserlichen Sterbeanzeige

Er war das fünfte von acht Kindern. Mit sechs Jahren verlor er seinen Vater, mit 14 seine Mutter. Er lernte das Leben im Waisenhaus kennen. Nach acht Jahren Volksschule begann er eine kaufmännische lehre und wohnte in dieser Zeit in einem Lehrlingsheim in München. Nach seiner Gehilfenprüfung 1947 übernimmt ihn die ausbildende Baufirma Wayss & Freytag. Die Sorge um seine jüngeren Geschwister bewegt ihn, 1948 in Pirmasens eine Stelle in der kaufmännischen Abteilung einer Schuhfabrik anzunehmen, war doch das heimatliche Haus völlig ausgebombt.

Sobald es ihm möglich wurde, ging er nach Bamberg ins Theresianum, dem Spätberufenenseminar, und begann das Studium bis zur 7. Klasse. Über seinen Mitstudenten (später P. Pirmin Rudmann) kommt er auf die Idee, Benediktiner zu werden: 1934 wurde er in St. Georgenberg durch Abt Albert Grauss eingekleidet, 1957 maturierte er. Er hatte vorher noch einen längeren Abstecher nach Großbritannien gemacht, um besser Englisch zu lernen. Ab 1959, dem Jahr seiner Feierlichen Profess, studierte er Philosophie und einen Teil der Theologie in Santanselmo, Rom, wo er auch spater zum Diakon geweiht wurde. 1961/62 beendete er sein drittes theologisches Jahr in Salzburg. Er war zu dieser Zeit auch für ein Jahr Präfekt in Michaelbeuern, von wo aus er auch letzte theologische Vorlesungen in Salzburg besuchte.

Bischof Paulus Rusch weihte ihn am 26. Juli 1962 zum Priester. Drei Tage spater feierte er in Pirmasens (Diözese Speyer) seine Heimatprimiz.

Sein Lehen nahm nun wieder eine andere Richtung. Am 25.9.1962 bat er um die Erlaubnis, über St. Ottilien in die Mission gehen zu dürfen. Das Seniorat von Fiecht gab die Einwilligung. Seit 1963 wirkte P. Bonifaz in Tansania, im Aufgabenbereich der Abtei Ndanda, lange Jahre zum Beispiel in Malolo. Dort verunglückte er 1974 mit dem Motorrad. Ein schwerer Schädelbasisbruch brachte ihn an den Rand des Todes. Aber er erholte sich gute. Schon wartete ein neues Aufgabengebiet auf ihn.

Abt Gregor Schinnerl holte ihn als Verwalter in die Abtei Fiecht zurück. Von 1975 bis 1981 hatte er dieses Amt inne. Er betreute den Bau eines Lawinenschutzes auf dem Stanser Joch und kämpfte mit großem Engagement für das wirtschaftliche Wohl der Gemeinschaft. Seine ihm eingefleischte Sparsamkeit brachte auch einige Konflikte mit sich. Ab Juni 1987 finden wir ihn als Pfarrvikar in Garching, Erzdiözese München, und dann bis 1997 als Pfarrer in Kiefersfelden, ebenfalls Erzdiözese München.

1997 geschah noch einmal ein neuer Anfang: er wurde missionarischer Mitarbeiter des afrikanischen Bischofs von Tanga. Tansania, einer Diözese am Indischen Ozean. Seine von Natur aus soziale Einstellung und Anspruchslosigkeit sieht man dann, dass er ein Hospiz für arme Menschen kräftig unterstützte. Er aß und arbeitete zusammen mit den afrikanischen Mitbrüdern.

Im Juli 2001 begann er eine langwierige Chemotherapie. Ab April 2002 verschlechterte sich sein Zustand rapide.

Weblinks